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ESSMANN Redaktion

Archiv 2001: Wireless LAN in Verbindung mit Wägetechnik

Die neuen Funk-LANs können dem Kabelsalat ein Ende machen und sind eine interessante Erweiterung für klassische Kabelnetze. Vielleicht ist eine drahtlose Netzwerklösung (Wireless LAN = W-LAN) das richtige Konzept für Ihren Betrieb. Die Wireless LAN Produkte können problemlos in jede Ethernet Umgebung integriert werden. Jede Netzwerkstation mit Ethernet-Karte kann sofort über Funk angebunden werden, unabhängig von den verwendeten Netzwerkprotokollen sowie der Hardware, da nur eine standardisierte Ethernet-Schnittstelle verwendet wird. Für die externen Geräte sind keine zusätzlichen Treiber oder Hardwareänderungen nötig. Die Überwachungsfunktionen ermöglichen eine optimale Positionierung der Geräte ohne großen Aufwand.

Die von uns vertriebenen Netzwerkprodukte entsprechen dem Standard IEE802.11 und sind 100% kompatibel zu anderen Produkten die dem Standard IEEE 802.11 FHSS entsprechen. Die Produkte arbeiten untereinander mit einer Datenrate von bis zu 3Mbps. Ein dynamischer Algorithmus wählt die bestmögliche Datenrate. Dabei wird die Übertragungsqualität überwacht und die Datenrate gemäß den herrschenden Bedingungen für jede Station einzeln angepaßt. Mit den integrierten Antennen können in Gebäuden Reichweiten von 50 – 200m erzielt werden, mit externen Antennen können bis zu 5000m überbrückt werden.

Wie sich solche Technologie mit der Wägetechnik sinnvoll kombinieren läßt, möchten wir Ihnen im nachfolgend beschriebenen Beispiel darstellen:

Crampe – Brandenburger Baustahl, Brandenburg

Aufgabenstellung
Für die Gewichtsermittlung und die Etikettierung von Baustahl-Coils sollen am Ende des Produktionsprozesses Waagen eingesetzt werden. Aufgrund des vorhandenen Anlagenparkes stellt in diesem Fall die Nachrüstung von Spulern und Rollengängen mit Wägesystemen eine sehr kostenintensive Möglichkeit dar. Zusätzlich war eine Anbindung der Waagen an das zentrale Rechnersystem geplant. Den Aufträgen sollten zeitgleich mit der Produktion die Chargendaten und die Gewichte zugeordnet werden. Für die elektronische Wiedererkennung im Lager sollten die produzierten Coils zusätzlich mit Barcode gekennzeichnet werden.

Lösung
Für den Abtransport der Coils zum Lagerbereich sind in der Produktionshalle drei Kranbahnen installiert. Für diese Krane wurden von uns Einhängekranwaagen – mit 200 m Datenfunkübertragung – geliefert. Zu jeder Kranwaage gehört eine Infrarot-Fernbedienung, mit der die Wägungen ausgelöst werden. Außerdem können die Waagen mit dieser Einrichtung auf Null gestellt bzw. tariert werden und es kann die Auftragsnummer eingegeben werden. Von den Kranwaagen erfolgt die Übertragung der Wägung mit der Auftragsnummer per Datenfunk zu einem zentralen PC-System, welches im Hallenbüro zur Aufstellung kam. Die Eingabe der Daten und die Datenverwaltung der Waagen erfolgt über den PC, an dem ein Systemdrucker zum Ausdruck der Statistiken angeschlossen ist.
Die Ansteuerung der gesamten Drucker erfolgt über ein Wireless LAN. Hierzu wurden die Drucker zusätzlich mit Printservern und jeweils mit einem sogenannten „Station Adapter“ ausgerüstet. Der „Station Adapter“ verbindet eine Netzwerkstation – in diesem Fall den Drucker – mit dem Ethernet. Der Zugangspunkt vom Wireless LAN zum drahtgebundenen LAN stellt der sogenannte „Access Point“ dar, welcher an der Netzwerkkarte am PC im Hallenbüro angeschlossen wurde.
Für die Etikettendrucker sind transportable Stahlgestelle vorgesehen worden. Die Etikettendrucker wurden mit Spendekante und mit Aufwickler für das Trägerband ausgerüstet. Die gewählte Druckbreite beträgt max. 104 mm, ist also für die üblichen Daten, wie z.B. Chargen-Nr., Durchmesser, Fabrikations-Nr., Datum/Uhrzeit, Gewicht und Barcode, ausreichend. Durch Einsatz zusätzlicher Speicherkarten im Drucker können neutrale Etiketten eingesetzt werden, da auch der Ausdruck des dort gespeicherten Firmenlogos sowie verschiedener Gütezeichen möglich wird.
Für die Wägedatenerfassung, -bearbeitung und -verwaltung kam das von uns erstellte Programm EDraW zum Einsatz, welches für Waagen in der Baustahlproduktion bereits auf der ganzen Welt verkauft wurde. Die Kopplung mit dem vorhandenen Produktions-Planungssystem erfolgte mittels unseres Softwaremoduls „EWP-Transfer“.

Nutzen
Durch den Einsatz der Kranwaagen wurde kein Umbau des Anlagenparkes nötig. Eine teure Verkabelung wurde gespart, da das Gesamtsystem auf drahtloser Datenübertragung basiert. Die Übertragung per Funk hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Drucker unabhängig von einer festen Kabelverlegung in der Fabrikationshalle am benötigten Produktionsstandort aufgestellt werden können. Es bestand bei der Installation keine Abhängigkeit vom Betriebssystem und es wurde keine spezielle Treiberinstallation erforderlich, was wiederum die zukünftige Systempflege vereinfacht. Dadurch das der „Access Point“ für den Anschluß mehrerer Port Stations ausgelegt ist, können zu einem späteren Zeitpunkt weitere drahtlose Netzwerkstationen problemlos eingebunden werden.

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