Statische Gleiswaage für Verladung von Gas

Gleiswaage für die Verladung von Gas

Die HE Wägetechnik ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von statischen und dynamischen Gleiswaagen. Für einen international agierenden Großkonzern aus der chemischen Industrie hat HE Wägetechnik eine statische Gleiswaage vom Typ HE-GW für die Verladung von Gas entwickelt und erfolgreich in Betrieb genommen.

Kunde

Der Kunde ist ein in über 150 Ländern weltweit tätiger Konzern mit über 30.000 Mitarbeitern. Kerngeschäft ist die Herstellung von Lacken und Beschichtungen. Ein Geschäftsbereich deckt die Bedienung des Konsumentenmarktes mit Dekorationsfarben ab, ein weiterer Geschäftsbereich den Markt für industrielle Lacke, Farben und Beschichtungssysteme.

Chlortransport in Deutschland

Insgesamt werden in Deutschland jährlich ca 4,2 Millionen Tonnen Chlor überwiegend am Standort des Verbrauchers produziert und über Pipelines zur Verfügung gestellt. Nichtsdestotrotz ist es bis dato nicht gelungen bei allen größeren Verbrauchern eine ortsnahe Produktion zu etablieren.

Außerdem gibt es zahlreiche Anwender mit sehr geringen Abnahmemengen, wie beispielsweise Schwimmbäder. Zusätzlich werden sowohl bei Produktionsausfällen von Chlor als auch bei kurzfristigen Nachfragespitzen Chlortransporte notwendig.

Rund 6 % der Chlorproduktion werden auf der Schiene transportiert; dies sind jährlich rund 250.000 Tonnen. Hinzu kommen die Transporte von Kleingebinden (Stahlfässer mit einem Fassungsvermögen bis 1.000 kg und Stahlflaschen bis 100 kg), die hauptsächlich per LKW an Endverbraucher wie Schwimmbäder oder Wasserwerke ausgeliefert werden. Diese Transporte umfassen weitere ca. 5% der jährlichen Chlorproduktion. Die restlichen produzierten Chlormengen werden in unmittelbarer Nähe zu den Produktionsstätten weiterverarbeitet oder per Pipeline an die Kunden geliefert.

Transportiert wird das Chlor in verflüssigter Form unter hohem Druck, wofür spezielle ChlorKesselwagen eingesetzt werden, die besonderen Sicherheitsanforderungen genügen müssen. Hierfür sind von der VTG AG spezielle Kesselwagen entwickelt worden. Diese Kesselwagen besitzen u. a. Spezialpuffer mit Verformungselementen, Überpufferungsschutz, überrollsichere Domdeckel und ein verstärktes Untergestell, so dass in der Regel auch bei einer Havarie kein Chlor austreten kann. Zudem befinden sich alle Öffnungen oberhalb des maximalen Flüssigkeitsspiegels.

Ein durchschnittlicher Chlortransport per Bahn besteht aus 6 12 Kesselwagen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 60 t.

Anforderungen an die Verladung von Gas mit einer Gleiswaage

Unser Kunde benötigte an seinem Standort mit bestehender Bahninfrastruktur eine neue Gleisfahrzeugwaage für die sichere Verladung von Chlorgas in Kesselwagen. Um Unfälle mit Chlorgas zu vermeiden, sind die Anforderungen und einzuhaltenden Regeln beim Verladen von schädlichem Chlorgas entsprechend hoch. So wurde HE Wägetechnik schon zu Beginn der Planungs- und Genehmigungsphase mit in das Projekt einbezogen.

Technische Lösung

Hierfür hat HE Wägetechnik mit dem umfangreichen Wissen aus vielen Projekten mit Gleiswaagen den Kunden intensiv beraten und gemeinsam wurde eine technische Lösung bestehend aus der statischen Gleiswaage HE-GW 15 mit 15 m Länge entwickelt und ausgearbeitet.

In diesem Fall wird das Gleiswaagenfundament nicht als Betonfertigteil hergestellt, da um die Gleisfahrzeugwaage herum eine spezielle Sicherheitseinhausung für die Verladung von Chlorgas errichtet wird. Deshalb wird ein Fundament in Ortbetonbauweise entwickelt, welches sowohl als Fundament für die Gleisfahrzeugwaage wie auch für die Verladehalle dient.

Die Gleiswaage weist im Groben folgende Kennzahlen auf:

  • Type: HE-GW 15 (7,5+7,5)
  • Bauartzulassung: D11-09-012
  • Brückengröße: 7,50 + 7,50 x 3,00 m
  • Tragfähigkeit: nach LM 71
  • Höchstlast: 120,00 t
  • Messbereich: 0 – 120,00 t
  • eichfähiger Wägebereich: 1,00 – 120,00 t
  • Ziffernschritt: 0,05 t
  • Genauigkeit: eichfähig, Klasse III, < 0,05 % v.E.
  • Blitz-/Überspannungsschutz: integriert
  • Spurweite: 1435 mm
  • Schienentyp: S 49

Das Gleisfahrzeugwaagen-Programm HE-GW ist ein System zur Wägung von
Gleisfahrzeugen und entspricht den gültigen DIN-Normen, den Vorschriften
der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) sowie den OIML-Empfehlungen.

Fertigung der Gleiswaage

Fundamentarbeiten

Für die Gleiswaage und die Verladehalle wird zunächst die Grube nach Vorgabe ausgehoben und vorbereitet. In dieser Grube werden Verschalungselemente und Bewehrung exakt nach Zeichnung verbaut.

Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Fundament mit Ortbeton gegossen.

Anlieferung und Montage der Waagenbrückenteile als Betonfertigteile

Die beiden Waagenbrückenelemente werden mit einem Kran eingesetzt. Die Waagenbrückenelemente sind dabei schon mit Schinen vormontiert, was die Arbeitszeit auf der Baustelle reduziert.

Montage und Verdrahtung des Waagenunterwerks der Gleiswaage

Im Anschluss erfolgt die Einbringung des sogenannten Waagenunterwerks, bestehend aus Pendellagern und Wägezellen. Hierfür wird die Waagenbrücke mit hydraulischen Hebern gezielt und millimetergenau angehoben und das Waagenunterwerk von unseren Servicetechnikern montiert.

Inbetriebnahme der Gleiswaage und der Verladung

HE Wägetechnik bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Verladesteuerung an. Es ist beispielsweise möglich, dass der Wäger an seinem Wägearbeitsplatz mit unserer Gleiswaagen-Software EWP-GW die Beladung steuert, die Gleiswaage in eine vollautomatische Anlagensteuerung integriert wird oder der Zugführer direkt an der Waage an der Wägeelektronik die Beladung steuert.

Relevante Produkte

Informieren Sie sich hier weiter über die mit dieser Lösung in Verbindung stehenden Produkte. Kontaktieren Sie uns gerne!

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