Zwei Frachtschiffe kollidieren auf der Ostsee bei Swinemünde. Hunderte Tonnen Rohöl laufen aus, verunreinigen das Wasser und drohen auch den Strand zu verseuchen. Wie gut, wenn es dann Organisationen und Menschen gibt, die das technische Equipment und das Know-How haben, das Schlimmste zu verhindern. Unser Kollege Dennis aus dem ESSMANN-IT-Support ist einer dieser Menschen, die bei solchen Katastrophen-Szenarien zum Einsatz gerufen werden. Dennis engagiert sich ehrenamtlich beim THW.
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die Zivilschutzorganisation des Bundes. Es unterstützt bei Katastrophen, Hochwasser, Umweltunfällen und technischen Hilfeleistungen, national und international. Mit über 88.000 ehrenamtlich Engagierten in 669 Ortsverbänden ist es ein Rückgrat des Bevölkerungsschutzes. Der modulare Aufbau der Organisation erlaubt es, Spezialisten gezielt einzusetzen – so, wie Dennis in der Fachgruppe Ölbekämpfung.
Beim THW hat Dennis sich dafür zum Fachhelfer ausbilden lassen, den Sportbootführerschein Binnen und See macht er gerade. Rund 15 Stunden im Monat investiert er normalerweise für Treffen und Training mit den Kamerad:innen. Großübungen und natürlich Einsätze fallen aber auch schon mal in die Arbeitszeit. Dann wird er von ESSMANN freigestellt.
„Das macht zwar alles auch Spaß,“ erzählt Dennis. „Aber es wäre blöd, wenn ich dafür meinen Urlaub opfern müsste.“ Gerade ist er von einer ↗Großübung in Polen zurückgekehrt, die das Eingangsszenario durchgespielt hat. Gemeinsam mit Feuerwehr und Militär aus Polen, weiteren THW-Ortsverbänden sowie Umweltbehörden wurde von Strohballen bis Multikammer-Böschungssperren und von Eimern bis zu speziellen Pumpen alles mobilisiert, was gegen eine Ölpest hilft. Dabei ist Teamgeist, Koordinationsfähigkeit und Kommunikation gefragt.
THW-Einsatz am Nord-Ostsee-Kanal
Denn wenn es ernst wird, muss jeder Handgriff sitzen. Und alle Beteiligten müssen sich verständigen können. So wie kurz vor Weihnachten 2022, als ↗300.000 Tonnen Rohöl in den Nord-Ostsee-Kanal kurz vor der Schleuse bei Brunsbüttel geflossen sind. In Schutzanzügen, ausgerüstet mit Öl-Skimmern, Pumpen und Auffangbehältern kam das THW zum Einsatz, gemeinsam mit örtlichen Feuerwehren, Ortsverbänden, dem Ölbekämpfungsschiff ↗Schahörn und Aufklärungsflugzeugen. „Das war schon sehr spannend.“ berichtet Dennis. „Da ist es wichtig, dass alle wissen, dass es um etwas geht.“


Fotos: NDR
Das THW ist aus einem bunten Querschnitt von Menschen aus allen Gesellschaftsgruppen aufgebaut, die alle Hand in Hand miteinander arbeiten und gemeinsam für die Sache ein Team bilden.
Unterstützung für Ehrenamtliche
„Ohne Ehrenamtliche hätte unsere Gesellschaft ein Problem. Ihr Einsatz im THW, in Feuerwehren oder Hilfsorganisationen ist unverzichtbar.“ erläutert Dr.-Ing. Gregor Graßl, Geschäftsführer und Personalchef bei ESSMANN. „Für uns ist es selbstverständlich, diese Arbeit zu unterstützen und die nötige Zeit dafür freizuräumen.“ Dass dies woanders oft keine Selbstverständlichkeit ist, weiß Dennis. Denn auch wenn Aus- und Fortbildung der Helferinnen und Helfer gesetzlich vorgeschrieben sind, und Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet sind, ihre Arbeitnehmer:innen für Training und Einsätze freizustellen, stoßen diese oft auf Widerstand in ihren Unternehmen.
„Ich versteh nicht, wie man gegen so wichtige Ehrenämter wie THW oder zum Beispiel auch Feuerwehr etwas haben kann.“ wundert sich Dennis. „Wenn das Haus brennt, freut sich schließlich auch jeder, wenn es gelöscht wird.“

Das Gehalt wird während einer Freistellung zwar fortgezahlt, Arbeitgebende bekommen die Lohnkosten für den ausgefallen Kollegen aber gegen Antrag erstattet. „Klar fehlt er dann auch im Support. Dann müssen andere Kolleg:innen aus dem Team mit einspringen. Aber das bekommen wir immer hin. Auch unsere Kunden zeigen Verständnis.“ stellt Gregor Graßl fest.
Wer Teil der „Blauen THW-Familie“ werden möchte, findet ↗hier seinen Ortsverband und Möglichkeiten für den Einstieg.




Fotos mit freundlicher Genehmigung des THW/Claus Böttcher.